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Historie der "Scharpe-News"

27.11.2005: Der Ronsdorfer Verschönerungsverein (RVV) beschließt, sich um den Rückkauf des ehemals vereinseigenen Geländes nördlich der Parkstraße (Ober Hadberg, Nierdahl) zu bemühen, dass in den 30er Jahren von der Wehrmacht enteignet wurde.
Ende Nov. 2005: Die enormen Schneemassen des frühen Wintereinbruches 2005 schädigen auch viele Bäume im Naturerbe. Nach Einschätzung der Natur-Ranger sind die Schäden jedoch nicht so weitgehend wie in anderen Wuppertalder Wäldern. Am stärksten betroffen sind die Hänge im östlichen Teil des Kastenberger Siepens.
Jan. 2006: Nach Auskunft des zuständigen Bundesförsters sollen im Januar die Verkaufsverhandlungen für den ehemaligen Standortübungsplatz zwischen dem Bund und der Stadt Wuppertal beginnen. Verhandlungen mit dem RVV (siehe 27.11.05)stünden nicht zur Debatte.
12.01.2006: Die Wuppertaler Natur-Ranger stellen einen Antrag zur Auswilderung von heimischen Edelkrebsen im Schmalenhofer Bach. Die Bedingungen dort sind besonders gut, weil der amerikanische Signalkrebs, der eine für den Edelkrebs tödliche Hautkrankheit überträgt, hier nicht vorkommt.
02.02.2006: In der WDR-Lokalzeit wurde berichtet, das der Wuppertaler Golfclub e.V. die Anlage eines Golfplatzes auf Scharpenacken beantragt hat. (Fortsetzung siehe 03.02.2006)
03.02.2006: Der Wuppertaler Golfclub e.V. hat bei den Fraktionen der Stadt Wuppertal den Antrag gestellt, auf Scharpenacken eine öffentliche 9-Loch-Golfanlage zu errichten, wie am 2. Februar in der WDR Lokalzeit berichtet wurde. Der Verein plant für die geplante Anlage ein "Zusammenspiel mit der Natur und Nichtgolfern".

Im Landschaftsplan Ost ist festgelegt, dass "Naherholung und insbesondere sportliche Freizeitbetätigung möglichst natur- und landschaftsverträglich ausgeübt werden müssen." Für das Landschaftsschutzgebiet Scharpenacken gilt darüber hinaus in erster Linie der Schutzzweck "Erhaltung und Sicherung des Naturhaushaltes". Ob die Anlage eines Golfplatzes sich mit diesen Richtlinien vereinbaren lässt und tatsächlich "ein Zusammenspiel mit der Natur" möglich ist, bezweifeln wir!

Wissenschaftliche Untersuchungen bescheinigen bei Golfplätzen in intakten Naturräumen einen Rückgang der Artenvielfalt. Doch auch eine gleichzeitige, anderweitige Freizeitnutzung erscheint angesichts fast 200 km/h schneller, fliegender Bälle fraglich. Lediglich die Anlage von zusätzlichen Teichen, die Golfplätze oftmals zieren und als Hindernisse verwendet werden, könnten eine Bereicherung für den Naturhaushalt sein.

Aus unserer Sicht würde ein Golfplatz von sicherlich mindestens 30 ha eine große, schutzwürdige Fläche "verbrauchen" und wesentlich weniger Menschen dienen als die Umsetzung unseres Naturerlebnis-Parks mit seinen vielfältigen Möglichkeiten.
06.02.2006: Das Projekt "Naturerbe" wird auf der Titelseite der Wuppertaler Rundschau vorgestellt.
10.02.2006: Die Untere Landschaftsbehörde unterstützt den Antrag der Natur-Ranger zur Ansiedlung von Edelkrebsen grundsätzlich (siehe Artikel vom 12.01.06), kann jedoch wegen Abwassermissständen auf dem Gelände der ehemaligen GOH-Kaserne noch keine Genehmigung aussprechen. Es heißt also abwarten, was aus der Kaserne wird.
19.02.2006: Der Ideenwettbewerb der Natur-Ranger ist zu Ende und die Naturerlebnispfade sind bereits in Text und Karte umgesetzt.
22.02.2006: Der offizielle Antrag zur Einrichtung eines Natur-Erlebnisgebietes auf Scharpenacken ist an die Ratsfraktionen der Stadt Wuppertal versandt worden.
24.04.2006: Heute war Anmeldeschluss für den Umweltwettbewerb der Stadt Wuppertal... Das Projekt "Naturerbe Scharpenacker Bäche" ist selbstverständlich mit von der Partie. Drücken Sie uns die Daumen!
28.05.2006: "Höhen und Tiefen" - Eine Exkursion über den Scharpenacken für alle Interessierten mit Klaus-Günther Conrads, Teilnahmegebühr: 3 Euro, Treffpunkt 14:00 Uhr Toelleturm, Hohenzollernstraße. Info-Telefon: 4 60 53 27.
09.06.2006: Außergewöhnlicher Pflanzenfund auf Scharpenacken
Trotz Fußball-WM trafen sich 17 Erwachsene und 13 Kinder am 9. Juni im Scharpenacken, um mit Frank Lehmann - dem Teamscout der Natur-Ranger - die Wunder der Natur einmal aus ganz neuen Perspektiven kennenzulernen. Man lernte das "Ritter-Kaugummi" kennen, erfuhr, was eine Rosskur mit dem Rainfarn zu tun hat, hörte den "Oma-Knutsch-Vogel", die "Opernsängerin" und und und... Am Ende wurde die Exkursion dann noch mit einem außergewöhnlichen Pflanzenfund belohnt, der das Artenspektrum des Scharpenacken nunmehr um eine sehr seltene Art erweitert: Das Gefleckte Knabenkraut, eine heimische Orchidee, die den Artenschützern bisher dort nicht aufgefallen war!
11.06.2006: Unser Ersuchen bei den Ratsfraktionen (siehe Eintrag vom 22.02.06) war durchaus fruchtbar! Die CDU bekundete "große Sympathie", die SPD will noch darüber sprechen, die WfW war von der "Vielfalt und Differenziertheit sehr beeindruckt" und die Linke, die FDP und Die Grünen haben rundheraus ihre Unterstützung signalisiert. Die Linke lässt nun Taten folgen und bringt einen entsprechenden Antrag in den Stadtrat ein. Man darf gespannt sein!
15.08.2006: Absage an Golfplatz-Pläne
Jetzt ist es amtlich: Kein Golfplatz auf Scharpenacken! Die Stadtverwaltung verfolgt diesen Antrag nicht weiter, da die geplante Nutzung im Sinne eines Naherholungsgebietes für eine breite Öffentlichkeit eingeschränkt würde. Außerdem wäre dazu eine Änderung des Flächennutzungs- und Landschaftsplanes erforderlich, so dass selbst die Bundeswehr als Eigentümerin ohne Zustimmung des Rates keine Möglichkeit zu einer Nutzungsänderung hätte.
Unser Projektantrag, den die Linke Fraktion eingebracht hat, wurde hingegen als "interessant" eingestuft und soll weiter geprüft werden!
06.09.2006: Wanderung ab 09.30 Uhr vom Schwebebahnhof Alter Markt über die Barmer Anlagen und Scharpenacken, durch die Ronsdorfer Anlagen, bis zum Naturfreundehaus Luhnsfelder Höhe. Veranstalter sind die Naturfreunde Wuppertal.
Info-Telefon: Wanderführer Jürgen Czerlitzki, 75 42 34.
06.10.2006: Tierfilmer und Naturschützer Prof. Heinz Sielmann verstorben

Wir trauern um Professor Heinz Sielmann, der am Freitag, den 6. Oktober 2006, im Alter von 89 Jahren in München verstorben ist. Wir schauen in tiefer Dankbarkeit auf die Zeit zurück, in der es uns vergönnt war, von diesem großartigen Menschen und verdienstvollen Tierfilmer und Naturschützer als Schirmherr und Stifter gefördert zu werden. Die Sielmanns Natur-Ranger werden im Gedenken an Professor Heinz Sielmann und im Geiste ihres Stifters sein Lebenswerk fortführen.
08.10.2006: Die Sielmanns Natur-Ranger Wuppertal unterstützen ausdrücklich die Bestrebungen des Ronsdorfer Verschönerungsvereines zum Rückkauf des ehemals vereinseigenen Gebietes nördlich der Parkstraße von der Bundeswehr! Außerdem streben wir eine langfristige Zusammenarbeit an, die von unserer Seite mit der Gestaltung der RVV-Homepage "www.ronsdorfer-anlagen.de" begonnen wird.
25.10.2006 : Seit kurzem ist der Scharpenacken zusammen mit allen Wuppertaler Landschaften südlich der Wupper ein Teil des Naturparkes Bergisch Land geworden. Der Naturpark hat damit seine Bedeutung für den nachhaltigen, naturnahen und Landschaft schonenden Tages- und Kurzurlaub weiter gesteigert. Für unser Projekt eröffnen sich dadurch möglicherweise neue Anknüpfungspunkte.
14.12.2006: Das Projekt "Wuppertaler Naturerbe Scharpenacker Bäche" erzielte den dritten Platz und ein Preisgeld von 1.000,- € beim Umweltwettbewerb der Stadt Wuppertal. Im Gegensatz zu früheren Wettbewerben war die Ausrichtung der Projekte auf Nachhaltigkeit entscheidend. Nachhaltige Projekte sind Maßnahmen, bei denen die voraussichtlichen ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen in einer langfristigen Perspektive eine besondere Berücksichtigung finden. Die Jury war der Meinung, dass diese Voraussetzungen noch deutlicher bei der Schülermusik des Ronsdorfer Rockprojektes und dem Fledermausprojekt der Hauptschule Rott gegeben seien, die den zweiten und ersten Platz des Nachhaltigkeitspreises belegten.
01.01.2007: Start des Teilprojektes "Frankenzeit": Living History im Auftrag des Naturschutzes... Vor 1.200 Jahren hieß der Scharpenacken "Scarpanac" - so jedenfalls behauptet Froedrik, der Erzähler aus den neuen Homepageseiten in www.scharpenacken.de. Er informiert umfassend in kurzen, spannenden Texten und mit ungewöhnlichen Fotos über die Zeit Karls des Großen im Bergischen Land. Doch damit nicht genug: Wenn die Frechdachse Mitte des Jahres ihre fränkische Ausrüstung fertig haben, werden sie die Geschichten um die geheimnisvolle Schwurgemeinschaft "Huoter des Dales" in verschiedenen öffentlichen Veranstaltungen mit Leben füllen.
18.01.2007: In der Nacht auf den 19. Januar fegte der Orkan "Kyrill" über Deutschland und hinterließ eine Spur der Verwüstung. Der Scharpenacken hat es zum Glück weit besser überstanden als viele andere Wälder Wuppertals. Umgeworfen hat es vor allem einige alte, flach wurzelnde Fichten in den Monokulturen im Oberthal (siehe "Rundgang"). Große Laubbäume wurden nur ganz vereinzelt entwurzelt. Allerdings gab es überall abgebrochene Äste, deren Bruchstellen nun ein gefundenes "Fressen" für Bakterien und Insekten werden.
16.03.2007: Das Land NRW plant die Errichtung einer Jugendstrafanstalt mitten im Biotop Weidfeld (ehemaliger Schießplatz). Hintergrundinfos finden sich auf der Einführungsseite. Diese Planung ignoriert den bestehenden Landschaftsschutz, so dass wir beschlossen haben, ein Bürgerbündnis gegen diese Maßnahme ins Leben zu rufen.
01.04.2007: Bürgerinitiative "Kein Beton im Biotop bei Erbschlö"
90 engagierte Bürger gründen bei einer Informationsveranstaltung auf Einladung der Sielmanns Natur-Ranger Wuppertal eine Bürgerinitiative zum geplanten Großbauprojekt zwischen Parkstraße und Erbschlö. Nach einer Vielzahl unterschiedlichster Wortmeldungen stand am Ende der einstimmige Beschluss, dem Projekt mit dem Slogan "Kein Beton im Biotop!" zu begegnen. Als Informationsportal wurde die Internetseite www.jva-ronsdorf.de ins Leben gerufen, an der sich alle Interessierten beteiligen sollten.
03.06.2007: Heute beginnen die Frechdachse mit ihrer neuen Öffentlichkeitsarbeit zum Scharpenacken-Projekt in der Gewandung der frühmittelalterlichen Franken unter dem Titel "Frankenzeit". In Zukunft finden dazu die verschiedensten Projekte statt, die über die Homepage www.frankenzeit.de und die regelmäßige Rundmail veröffentlicht werden.
09.07.2007: Seit kurzem informieren zwei ausführliche Infotafeln am Rand des Schießplatzes Weidfeld über die Besonderheiten des Scharpenacken im Allgemeinen und des Biotopes im Speziellen. Die Tafeln werben mit vielen Bildern und informativen Texten für den Schutz des Gebietes. Außerdem hoffen wir, dass sie die Neugier derer befriedigen, die gerade auf dem Weg ins Biotop waren! Auf unserer Homepage ist die Tafel im Bereich "Das Gebiet" einsehbar.
30.08.2007: Das Land NRW schafft Fakten, indem der zur Bebauung gedachte Teil des Scharpenackens (StoV, Tommyplätze, Erbschlö-Wiese, Weidfeld, Teile von Auf dem Gleichen und Kastenberg) vom Bund gekauft wurde. Verwunderlich ist dabei, dass es bis dato immer hieß, der Bund würde den gesamten Truppenübungsplatz nur als Ganzes verkaufen. Wie man sieht, ist das Land wild entschlossen ... (Die Karte der Eigentümerverhältnisse unter "Das Gebiet" haben wir entsprechend angepasst)
06.09.2007: Der sog. "Erarbeitungsbeschluss" zur geplanten Änderung des Regionalplanes liegt vor (Link) Die Vorlage enthält tatsächlich eine Reihe geprüfter Alternativen ... die jedoch alle abgelehnt wurden, weil man nicht von der großen Lösung á 30 ha lässt. Die Spareffekte durch die Synergien sind horrend hoch angesetzt ... Angebliche Millionen Einsparungen, die man allesamt als höchst spekulativ werten muss. Als Ausgleichsflächen werden auf Heidt und in Nächstebreck potentielle Siedlungsflächen aufgegeben und ein Großteil des Scharpenacken soll zum Naturschutzgebiet erklärt werden. ... Dass der Schießplatz der Schlüsselbiotop des Scharpenacken ist und die Flächen Heidt und Nächstebreck zu klein und ökologisch wesentlich ärmer sind, wird nicht berücksichtigt. Ganz abgesehen davon, dass diese Ausgleiche ohnehin nur auf dem Papier stattfinden - Heidt, Nächstebreck und Scharpenacken sind bereits grün!
11.12.2007: Die Stadt Wuppertal läutet mit einer öffentlichen Anhörung in der Erich-Fried-Gesamtschule in Ronsdorf das Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplanes ein, um spätestens Ende 2008 mit dem monströsen Bauprojekt "JVA - Landesschulen - Bereitschaftspolizei" auf Scharpenacken beginnen zu können. Allerdings muss dazu vorher das OK des Regionalrates in der Bezirksregierung gegeben werden! Darüber wird Anfang nächsten Jahres entschieden.
25.01.2008: Heute haben die Wuppertaler Naturschutzverbände die logische Konsequenz aus den Feststellungen der Biologischen Station Mittlere Wupper zum hohen Wert des Langwaffenschießstanes "Weidfeld" gezogen. Wir haben bei der Bezirksregierung eine einstweilige Sicherstellung als Naturschutzgebiet beantragt. Sollte das Land dennoch dort bauen dürfen, hätte eine politische Entscheidung sich über die Gesetz erhoben - ein klarer Fall für Justizia!
Feb. 2008: Hinter dem Biotop Weidfeld am Rande der Wiese Kastenberg werden zwei Mulden ausgehoben. Hier soll das Ersatzbiotop für die Kammmolch-Population entstehen, die bei einer Bebauung des ehemaligen Langwaffenschießstandes ihren Lebensraum verlieren würde. Die Naturschutzverbände begrüßen die Anlage zusätzlicher Stillgewässer, denn es entsteht ein weiteres Zuhause für anspruchslose Amphibienarten auf Scharpenacken. Die anspruchsvollen Kammmolche werden sich dort allerdings frühestens nach fünf bis zehn Jahren ansiedeln, - wenn überhaupt. Eine geplante Umsiedlung in kurzer Zeit wird daher mit großer Wahrscheinlichkeit erfolglos bleiben!
17.04.2008: Wie erwartet, hat die schwarz-rote Mehrheit im Regionalrat (dessen Mitglieder nachweislich während der Sitzung schlafen, Zeitung lesen oder in Prospekten blättern und die selbst 25 Mio. Einsparungen und eklatante Widersprüche zum Naturschutzgesetz und entgegen einer Vielzahl engagierter Gegner zugunsten des politischen Willens einiger weniger einfach vom Tisch wischen) für die Änderung des Regionalplanes gestimmt, die den Bau der JVA im Biotop Weidfeld ermöglicht. Jetzt kann wohl nur noch eine Klage der Erbschlöer die enorme Naturzerstörung verhindern, die nunmehr im ersten Schritt "demokratisch" legitimiert wurde. ... Doch so schnell geben wir nicht auf!
01.07.2008: Vor elf Jahren verschwand ein Wuppertaler Fabrikant, dessen Leiche aufgrund neuer Untersuchungsergebnisse nunmehr irgendwo auf Scharpenacken vermutet wird. An einigen dieser Stellen (u.a. am Ort des alten Schmalenhofes) hat die Polizei im Juni intensive Grabungen vorgenommen, die jedoch bisher zu keinem Ergebnis führten. Die Suche wird noch weitergeführt.
Juli 2008: Bei den Grabungen der Polizei (siehe 01.07.08) wurden leider die verbliebenen Kellergewölbe des ehemaligen Schmalenhofes mitsamt der umgebenden Vegetation zerstört. Schade, denn es war ein Fleckchen Erde mit einem besonderen Reiz.
16.11.2008: Um das Landesbauvorhaben zu verhindern, bleibt nur noch der Weg einer Normenkontrollklage, die von den Einwohnern Erbschlös erhoben werden kann. Die Kosten dafür werden im Falle einer Niederlage bis zu 15.000,- € betragen. Um den Erbschlöern zu helfen, wurde folgendes Spendenkonto eingerichtet: Konto-Nr. 324 384, Stadtsparkasse Wuppertal, BLZ 330 500 00, Kontoinhaber: Anke Ortmann Treuhandkonto, Kennwort: „Grünes Erbschlö“. ... Nicht benötigtes Geld wird anteilig zurückerstattet, wenn der Erstattungsbetrag größer als 10 Euro ist! Wir bitten um Hilfe, denn die Chancen sind lt. unserem Anwalt durchaus realistisch!
15.12.2008: Heute hat der Rat der Stadt Wuppertal gegen die Stimmen der Grünen, der Linken und der WfW beschlossen, die Bebauung des Bereiches zwischen Parkstraße und Erbschlö zuzulassen. Die Naturschutzverbände haben bei der EU Beschwerde wegen Verstößen gegen EU-Naturschutzrecht eingelegt und einige Anwohner von Erbschlö werden in Kürze Klage beim OVG Münster erheben.
Dezember 2008: Das Bauvorhaben wurde u.a. mit weitreichenden Ausgleichsmaßnahmen "erkauft", die große Teile des Scharpenacken betreffen. U.a. der sog. "Prozessschutz" für große Teile der naturnahen Wälder im unteren Schmalenhofer Siepen, die sich demnach zukünftig zu einem sekundären Urwald entwickeln dürfen. Eine weitere, sehr auffällige Maßnahme ist die Umzäunung von 34,6 ha der Wiesen zwischen Schmalenhof und Konradswüste. Im Sinne eines "erlebbaren Naturschutzes" ist die Maßnahme zweifelhaft, obgleich der Schutzzweck damit natürlich kurzfristig erreicht wird. Unter nachhaltigen Gesichtspunkten wäre ein Schutz durch Aufklärung der Nutzer mit Hilfe von Infotafeln und Führungen etc. jedoch sicherlich sinnvoller. Das dauert viel länger und ist nicht sicher ... trennt aber den Menschen nicht von der Natur! Ganz davon abgesehen, das gerade die "Zaunlosigkeit" eines der besonderen Kennzeichen des Scharpenacken war.
08.01.2009: Wie Dr. Boomers von der Biol. Station Mittlere Wupper in einem Fernsehbeitrag erwähnte, dient die Einzäunung (siehe Beitrag Dezember 2008) dem Schutz bodenbrütender Vögel: hier vor allem Feldlerche, Baumpieper und Goldammer, die alle in NRW auf der sog. Vorwarnliste stehen. Durch den möglichen Wegfall der ungestörten Biotope des Langwaffenschießstandes brauchen die Bodenbrüter neue Brutgebiete. Im Sinne des Artenschutzes ist es unverzichtbar, solche gefährdeten Arten zu schützen. Im Sinne eines erlebbaren Naturschutzes ist es allerdings bedauerlich. ... Doch noch könnten die Zäune verhindert werden, denn der Grund für ihre Errichtung ist das Landesbauprojekt. Ohne dieses Politikum gäbe es keine Naturzerstörung, keine Zäune und weiterhin genügend Lebensraum für Mensch und Tier.
Januar 2009: Der lange gefürchtete Augenblick ist da: Die Baumaßnahmen zwischen Parkstraße und Erbschlö haben begonnen. Die Versorungsstraße von der StOV über die Tommyplätze wurde angelegt, die Bagger wüten auf der Wiese unterhalb des Weidfeldes und leider kreischen auch bereits die Sägen an der Westseite des Langwaffenschießstandes. Zum Schrecken der Gegner des Projektes ist die Fläche, die noch bis 15. Mai für den Kammmolch geschützt bleiben sollte, viel kleiner als angenommen! Alle Informationen in dieser Richtung ließen bisher annehmen, dass die gesamte Fläche des Schießstandes bis Mai frei von Baumaßnahmen bliebe. Aufgrund der laufenden Baumaßnahmen werden die Chancen für die Rettung des Weidfeldes immmer geringer.
April 2009: Nach Mitteilung von Herrn Dr. Boomers (Biologische Station Mittlere Wupper) wurden im April 21 Kammmolche gefangen und in das neue Laichgewässer umgesetzt. Die mittlerweile errichtete Amphibienbarriere an einem Bretterzaun trennt nun doch eine deutlich größere Fläche ab, als die bisher angegebenen 80m im Durchmesser. Derzeit existiert daher noch ungefähr ein Viertel des gesamten Weidfelds um die Teiche herum, während der Südwestteil komplett vernichtet wurde.
30.05.2009: Pfingsten lief die Schonfrist für die Biotopfläche Weidfeld ab. Um zu retten, was zu retten ist, durchkämmten unsere Natur-Ranger und einige tatkräftige Eltern mit den Experten der Biologischen Station Mittlere Wupper am letzten Samstag das verbliebene Gelände hinter dem Bretterzaun. In einer vierstündigen, schweißtreibenden Aktion wurden hunderte von Pflanzen und Tieren ausgebuddelt und gefangen und in die Ersatzbiotope hinter der Kugelfangmauer versetzt. Nach der Zählung der Biologen wurden in den letzten Wochen allein über 800 Amphibien umgesiedelt, darunter 22 Kammmolche. Letzteres beweist denn nun - leider zu spät! - dass die Population existiert und deutlich größer war als vermutet. Wenngleich die Biologen für die neuen Teiche Optimismus an den Tag legten, stehen die Chancen für den Kammmolch leider ausgesprochen schlecht, denn er besiedelt nur "reife Gewässer", die seit vielen Jahren bestehen.
Juli 2009: Nach Mitteilung des Anwaltes der Erbschlöer Bürgerinitiative hat das OVG Münster um Klagebegründung gebeten. Damit ist der Weg frei für die Eröffnung des Normenkontrollverfahrens. Darin geht es nun nicht mehr "nur" um die Antragsgründe der direkt betroffenen Erbschlöer, sondern um die Kontrolle aller Schritte des gesamten Bauvorhabens. Der Anwalt teilt die Einschätzung der Umweltverbände, das hier deutliche Mängel – insbesondere aus naturschutzfachlicher Sicht – vorliegen. Das wiederum erhöht die Chancen erheblich, den Bebauungsplan am Ende doch noch zu kippen! Tragisch ist natürlich, dass das Gelände bereits komplett vernichtet wurde, aber die Natur braucht ja nur eines, um sich immer wieder auszubreiten – Gelegenheit und Zeit!
21.08.2009: Offizielle Grundsteinlegung für die vier Landesbauvorhaben - trotz laufendem OVG-Verfahren. Die Gegner des Vorhabens postierten sich schwarz gekleidet als Trauerzug vor dem Gelände, um erneut gegen den skandalösen Ablauf des Projektes zu protestieren. Symbolisch wurde das Biotop Weidfeld zu Grabe getragen, das bereits komplett zerstört wurde.
September 2009: Vermutlich im Rahmen der Ausgleichsmaßnahmen für das Landesbauvorhaben hat die Stadt die Brücke über den Schmalenhofer Bach unterhalb des steilen Panzerweges an den zwei uralten Eichen zurückgebaut.
Januar 2010: Seit kurzem ist bekannt, dass die Wuppertaler Wildschwein-Population nun auch vom Scharpenacken Besitz ergriffen hat. Ein herzliches Willkommen für die Borstenviecher, die möglicherweise aus dem Marscheider Wald eingewandert sind :-)
18.01.2010: Aufgrund der Erweiterung auf den gesamten ehemaligen Truppenübungsplatz heißt unser Projekt nunmehr "Wuppertaler Naturerbe Scharpenacken" und nicht mehr "... Scharpenacker Bäche"
Februar 2010: Aktuell werden auf dem Scharpenacken Streuobstwiesen neu bepflanzt und rund 8.000 Quadratmeter asphaltierte oder betonierte Fläche wieder zur Wiese umgewandelt. Bachläufe, die bislang in Rohren verschwunden waren, werden wieder ans Tageslicht und in natürliche Bachbetten geholt. Eine weitere Wiese wird als Ruhezone für Vogelarten ausgewiesen, dafür wird ein neuer Zaun gesetzt. Gute Nachricht für Spaziergänger: Die vorhandenen Wege bleiben auch hier - wie schon bei den bisher eingezäunten Bereichen - erhalten. Fürs Mähen auf den Wiesen sorgen ausgewiesene Experten mit Umweltschutz-Faktor: Schafe. Nur falls nötig, wird nachgemäht. Weitere Arbeiten zur Vorbereitung aufs Frühjahr: Nadelbäume werden durch Laubbäume ersetzt, die Heideflächen gepflegt, in der Nähe des Eingangstors am Scharpenacker Weg werden Bäume gefällt - sie machen einer Wiese Platz.
März 2010: So langsam tut sich einiges im Scharpenacken - leider noch ohne erkennbares Gesamtkonzept. Einige der Betonpisten in den naturschutzwürdigen Bereichen werden zurückgebaut, im Bereich des Scharpenacker Weges wurde Wald für eine Freizeitwiese gerodet. Ein neuer Weg oberhalb des Schmalenhofer Baches wurde angelegt (eine Maßnahme, die wir für völlig sinnlos halten, da der ursprüngliche Wiesenpfad wesentlich schöner und zudem kostenlos war!). Im Bereich GOH wurden Bäume für einen geplanten Klettergarten gekennzeichnet, der angeblich genehmigt werden könnte.
Okt. 2010: Oktober 2010
Schon seit Monaten ist unser neues Konzept für den Scharpenacken fertig - dass erfreulicherweise ganz offiziell vom BUND, dem Naturwissenschaftlichen Verein und dem ADFC Wuppertal mitgetragen wird. Es fanden bereits Gespräche mit der Stadtverwaltung (Untere Landschaftsbehörde, Herr Walde u.a.), der Biologischen Station Mittlere Wupper, der Heinz Sielmann Stiftung, den Planungsbüros des BLB´s (der ja z.Z. Eigentümer der Flächen ist) u.a. Institutionen statt. Dies alles hat viel Zeit in Anspruch genommen und mehrmals wurden wir gebeten, mit der Veröffentlichung noch zu warten.

Nach diversen Anpassungen des Konzeptes im Sinne unserer Gesprächspartner ist seit einigen Wochen nichts mehr passiert - bis vor wenigen Tagen!

Die folgende (auszugsweise) email auf unsere Anfrage bei der neuen stellvertretenden Ministerpräsidentin des Landes NRW - Sylvia Löhrmann (B90/Grüne - zudem Ministerin für Schule und Weiterbildung) hat mich ermutigt, die Homepage nun endlich auf den neuesten Stand zu bringen:

"Bezugnehmend auf Ihr Schreiben, in dem Sie um Unterstützung für Ihr Nutzungskonzept für den Scharpenacken bitten, habe ich nun den Minister für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz Johannes Remmel angeschrieben mit der Bitte, dieses Konzept beim BLB zu unterstützen. Ich hoffe sehr, dass wir der Realisierung Ihres Konzeptes damit ein Schrittchen näher kommen können, [...] Ausdrücklich auch im Namen von Frau Löhrmann möchte ich mich für Ihr unermüdliches Engagement und Ihre guten Ideen bedanken!"

So weit, so gut! In der Hoffnung, dass den Worten bald Taten folgen, finden Sie nunmehr den komplett neu gestalteten Bereich "Das Projekt" in der Scharpenacken-Homepage. Vielleicht finden Sie einmal Lust und Zeit, sich damit näher zu befassen - an den kommenden langen Abenden bei eine Tasse Tee oder Kaffee z.B. :-)